Der Spitzname Mainhattan machte uns neugierig auf die Finanz- und Messestadt Frankfurt am Main, von der wir bisher nur den Flughafen kannten. Gedanklich hatten wir bei diesem Namen natürlich gleich die imposante Skyline New Yorks im Kopf. Deshalb zügelten wir erst mal unsere Erwartungen, um nicht enttäuscht zu werden. Und das wurden wir ganz und gar nicht. Wir sind sogar überaus begeistert von unserem Kurztrip zurückgekommen!
Die Mainmetropole im Herzen Deutschlands bietet neben der beeindruckenden Skyline auch vielseitige kulturelle Kontraste inmitten der von einem Grüngürtel umringten Innenstadt. Oftmals umgeben die Wolkenkratzer kleine, gepflegte Parks, die wie grüne Inseln im Häusermeer wirken und die Großstädter zu kurzen Verschnaufpausen einladen.
Wir buchten uns ein Hotelzimmer im Bahnhofsviertel, von dem aus wir die meisten Fotolocations zu Fuß erkunden konnten. Das Bankenviertel, in dem die Hochhäuser am dichtesten stehen, lag praktisch um die Ecke und der Main nur einen Straßenzug entfernt.
Die Skyline ist von den vielen Brücken und vom Mainufer aus gut zu fotografieren. Dabei überraschte uns die Einbindung des Mains als Naherholungszone und Fitnessparcours. Dies ist ein wohltuender Gegensatz zur dynamischen und schnellen Großstadt.
Andere Stadtviertel mit fast dörflichem Charakter verstärkten unseren Eindruck, sich in einer lebenswerten Stadt aufzuhalten.
Von der weiträumigen Stadtlandschaft zeigen wir hier einige Gebäude, die es uns fotografisch besonders angetan hatten:
Der Messeturm steht unmittelbar am Eingang zum Messegelände und ist das Wahrzeichen Frankfurts. Vom international bekannten Architekten Helmut Jahn im Art-Deko-Stil errichtet, wird er von den Bewohnern Frankfurts auch Bleistift genannt. Bei seiner Fertigstellung 1991 war er mit 256,5 m das höchste Gebäude Europas.
An Höhe überholt wurde er im Jahr 1997 vom Commerzbank Tower, der inzwischen (nur noch) das höchste Gebäude Deutschlands ist (259 m). In direkter Nachbarschaft fotografierten wir auch den Silberturm, einen der bekanntesten Wolkenkratzer der Mainmetropole. Anfangs beheimatete er die Konzernzentrale der Dresdner Bank, was ihm auch den Namen Dresdner-Bank-Hochhaus einbrachte. Heute ist das Gebäude an die Deutsche Bahn mit seinem IT-Dienstleister DB Systel GmbH vermietet.
Im Stadtteil Gallus steht der Tower 185. Aus einem hufeisenförmig angelegten Sockelgebäude erheben sich die beiden Hochhaushälften mit einer Aluminium-Glas-Fassade bis in 200 Meter Höhe. Die Bezeichnung Tower 185 stammt aus einer frühen Planungsphase und bezog sich auf die Höhe von 185 Metern, die ursprünglich für das Hochhaus vorgesehen war. Die interessantesten Fotos gelangen uns hier während der Dämmerung und als die Kombination von Kunstlicht im Gebäude und die schräg einfallende Abendsonne eine besonders schöne Stimmung zauberte.
Im Frankfurter Europaviertel neben dem Messegelände fanden wir die Skyline Plaza, ein Einkaufszentrum mit Fitness- und Spabereich sowie einem Parkhaus. Die geschwungene Fassade ermöglicht viele spannende Blickwinkel. Als „Fünfte Fassade“ wird der Skyline Garden auf der Dachterrasse des Gebäudes bezeichnet, der als richtungsweisende Freiraumstruktur mit Parkanlage gestaltet wurde. Am meisten faszinierten uns dort die futuristisch anmutenden Ausblicke über die angrenzenden Dächer.
Unter dem Motto „Wohnen und Arbeiten am Fluss“ wurde in den letzten 15 Jahren im Westhafen ein modernes Stadtviertel mit eigenem Charakter und ungewöhnlichen Perspektiven geschaffen. Rund 1.600 Menschen bietet die moderne Gebäudearchitektur ein Leben in einem maritimen Umfeld, und das inmitten der Großstadt.
Obwohl das Japan Center mit seinen 115 m nicht so hoch wie die umstehenden Gebäude ist, ist uns das Hochhaus mit seiner terrakottafarbenen Natursteinverkleidung und den streng geometrischen Formen sofort ins Auge gesprungen. Es entspricht klassischem japanischen Design mit weitauskragendem Dach und erinnert an die Form einer japanischen Steinlampe.
Das Deutsche-Bank-Hochhaus im Westend besteht aus zwei 155 m hohen Wolkenkratzern, die auch Soll und Haben genannt werden. Aufgrund ihrer Präsenz in den Printmedien und im Fernsehen gehören die Doppeltürme zu den bekanntesten Gebäuden in ganz Deutschland.
So, das war nun ein kleiner fotografischer Streifzug, der uns positiv überrascht und sehr gut gefallen hat. Wir jedenfalls können uns gut vorstellen, Mainhattan wieder einen Besuch abzustatten. Es gibt dort noch vieles zu entdecken.