Griechenland im Frühling
Von früheren Reisen im August kannten wir Griechenland immer als extrem heiß und trocken. Die Natur als braun und ausgedörrt. Umso überraschender waren unsere aktuellen Eindrücke der südgriechischen Halbinsel Peloponnes jetzt im April.
In den Olivenhainen wetteiferten farbenfrohe Blumen um die Gunst des Betrachters. An den Hängen verströmten Kräuter wie Salbei, Thymian und Rosmarin betörende Düfte und die Natur allgemein präsentierte uns unzählige verschiedene Grüntöne. Wir wussten gar nicht, wo wir zuerst hinschauen sollten. Aufgrund der Regenfälle vergangener Tage hatte sich sogar das sonst oft ausgetrocknete Feuchtgebiet Stympfalia in einen großen See verwandelt.
Ebenso üppig, allerdings mit Dekor und Schmuck, zeigten sich die zahlreichen Kirchen. Selbst unscheinbare Kapellen beherbergten für uns sehenswerte Schätze. In den Häfen kleiner Orte lagen viele bunte Fischerboote und die Türen der dörflichen Häuser sorgten für weitere griechische Momente.
Zum Sonnenaufgang stiegen wir eines Morgens noch im Dunkeln über einen Kreuzweg auf den Zuckerhut bei Asini. An der kleinen Kapelle Prophet Elias genossen wir vor dem Rückweg zum verdienten Frühstück die Aussicht auf die umliegenden Hügel mit Oliven- und Orangenhainen und das Meer mit kleinen vorgelagerten Inseln.
Auf einem anderen Spaziergang entlang der Felsküste von Kilada besuchten wir die beeindruckenden Höhlen von Franchthi, die zu den ältesten Siedlungsplätzen der Menschheit im Mittelmeerraum zählen. Dort seilten wir uns auch in eine der Felsspalten für ein kleines Abenteuer ab, um im Anschluss wieder zum Licht hinauf zu klettern.
Einen schönen Blick auf Nafplio, vor Athen die frühere Hauptstadt Griechenlands, hat man von der weitläufigen und aus sieben Forts bestehenden Befestigungsanlage Palamidi. Viele Cafés und Restaurants säumen die darunter liegende Promenade des 15.000 Einwohner-Städtchens, das den meisten Urlaubern als Ausgangspunkt für die Besichtigungstouren zu den antiken Stätten Mykene und Epidauros dient.
Wir durften jedenfalls einen überraschenden Frühling auf der Argolis erleben. Genau das Richtige für einen Start in einen aktiven Sommer – nur leider gingen die griechischen Momente wie immer viel zu schnell vorbei.