Bilder im Netz weckten schon vor längerem unsere Lust, der Insel mit ihrem außerordentlichen Landschaftsreichtum einen Besuch abzustatten. Anfang Januar hat es dann endlich geklappt. Angenehme Temperaturen um die 20 Grad und Sonne pur sollten uns die nächsten Tage begleiten. Also ideal für unsere Ausflüge in die Berge!
Auf dem Weg ins Inselinnere statteten wir dem Baranco de las Vacas einen Besuch ab. Diese Miniaturausgabe der Sandstein-Canyons im Süd-Westen der USA begeisterte uns mit seiner Felsbeschaffenheit, seiner Farbe und der leichten Zugängigkeit direkt neben der Strasse. Ein perfekter Einstieg in unser Ausflugsprogramm.
In den Bergen wechselten sich dann strahlender Sonnenschein und dicker Nebel im Minutentakt ab.
Allerdings waren wir am Aussichtspunkt Pico de las Nieves, 1.956 m, nicht die einzigen, die den Blick über die ganze Insel genießen wollten. Deshalb ließen wir unser Auto bei den vielen anderen am Parkplatz stehen und fanden etwas abseits, zwischen markanten Felsen, einen ruhigen Platz zum Aufstellen der Stative. An dieser Location gefiel es uns während der nächsten Stunden so gut, dass wir noch öfter und zu verschiedenen Tageszeiten zum Fotografieren zurückkehrten. Meistens lohnte sich die sehr kurvige Auffahrt und das Warten auf Wolken und Nebel und wir konnten die Vulkanlandschaft in stimmungsvollem Licht einfangen. Sogar der etwa 120 km entfernte Pico del Teide (3.715 m), der höchste Berg der Nachbarinsel Teneriffa, ließ sich über den Wolken sehen. Um die Bildkomposition des El Nublo in einem fotogenen Steinbogen zu realisieren, suchten wir in dem unwegsamen Gelände einige Zeit nach dem passenden Kamerastandort.
Auf der allabendlichen Fahrt Richtung Westen zur Küste gibt es viele künstliche Seen, wie den Presa de las Ninas, an denen Naturliebhaber die von kanarischen Kiefern bewachsene Umgebung erwandern können.
Eine ganz andere Art von Naturschauspiel erlebten wir beim El Bufadero de La Garita an der felsigen Ostküste, das bei hoher Tide am interessantesten zu beobachten ist. Wir mussten uns mit etwas weniger Wasser begnügen, fanden das Schauspiel aber trotzdem sehenswert. Alle paar Minuten entweicht Meerwasser unter Druck aus einem engen Felsloch und schießt neben dem großen Wassertopf himmelwärts, während das Seahole von malerischen Wasserfällen umrahmt wird.
Viel zu plötzlich mußten wir uns wieder auf den Heimweg ins winterliche Bayern machen, denn unsere Urlaubstage waren schon wieder vorbei. Wir sind uns aber einig, Gran Canaria hat noch viel Potential für Erkundungen.